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Berlin: Festival of Lights – Lichtmagie und Nieselregen

Das Festival of Lights in Berlin gibt es seit 2005 jährlich im Herbst. Was einst im Stadtzentrum begann, hat sich über die Jahre auf viele weitere Orte und Stadtteile ausgeweitet. Inzwischen ist das beliebte Lichtkunstfestival ein fester Bestandteil des Berliner Veranstaltungskalenders.  

Oktober 2025 | Unser Tag beim Berliner Festival of Lights hüllte sich leider in Nässe und Dunst. Doch das konnte unsere Vorfreude nicht trüben. Nach einer Kaffeepause am Nachmittag schlüpften wir in unsere wetterfesten Jacken und machten uns mit der Bahn auf den Weg nach Berlin.

Am Alexanderplatz angekommen, schauten wir uns um. Wir waren lange nicht hier und sind überrascht von all den Veränderungen. Überall wachsen neue Hochhäuser in den Himmel, Absperrungen und Bauzäune und Umleitungen prägen das Bild. Und dann dieses Wetter! Ein beständiges feines Sprühen, von dem man nicht wirklich nass, doch auf Dauer porentief klamm wird. Wir umrunden den Platz, spazieren die Rathausstraße entlang bis zum Neptunbrunnen. Das Flanieren macht keinen Spaß. Wie überbrücken wir die Zwischenzeit? Wie so oft sind wir viel zu früh dran. Es ist noch hell, das Festival beginnt erst um 19 Uhr. Wir suchen uns einen trockenen Unterschlupf und landen im DomAquarée, einer überdachten Passage zwischen zwei imposanten Gebäuden. Hier gibt es ein gemütliches Café, bequeme Stühle und vor allem: Schutz vor dem Wetter. Wir nehmen Platz und schauen zu, wie draußen langsam die Dämmerung einsetzt.

Endlich ist es so weit: Die Show beginnt! Der Fernsehturm erstrahlt in ungewohntem Glanz, Ornamente tanzen über den Beton, blaues Licht schimmert durch den Nebeldunst, der die Kuppel umgibt. Wir schließen uns dem Strom der Passanten an, gehen Richtung Dom und sind überrascht, wie viele Menschen sich trotz des Wetters eingefunden haben. Die Straße Unter den Linden ist ab der Spreebrücke für den Verkehr gesperrt und wimmelt nur so von Besuchern. Es ist jedes Jahr aufs Neue erstaunlich, welche Anziehungskraft das Festival of Lights hat – und das nicht nur hier in Mitte, auch Hotspots wie der Potsdamer Platz, Schloss Charlottenburg, Funkturm oder die Oberbaumbrücke sind gut besucht.

Was das Festival so besonders macht, sind die farbenfrohen Projektionen auf den Wahrzeichen der Stadt. Die Lichtkunst verwandelt die Haut des Berliner Doms in ein Gemälde, lässt die Fassade der Humboldt-Universität erstrahlen und taucht den Bebelplatz in eine ganz eigene Atmosphäre. Besonders hier, auf dem Bebelplatz, ist die Wirkung überwältigend: Musik, Animationen und Projektionen bespielen jede Fläche, die Show ist immersiv und mitreißend. Selbst die Werbung für die Sponsoren kann da nicht stören – zu faszinierend ist das Gesamterlebnis. In diesem Jahr steht das Festival unter dem Motto „Let’s shine together“ und die beteiligten Künstler haben sich in ihren Installationen mit den Themen Zusammenhalt und Gemeinschaft auseinandergesetzt.   

Während wir unseren Spaziergang zum Brandenburger Tor fortsetzen, hört der Regen endlich auf. Immer mehr Menschen strömen aus den Seitenstraßen und U-Bahn-Aufgängen auf die Promenade. Auf dem Pariser Platz wird es richtig kuschelig – das Gedränge ist groß, aber die Stimmung bleibt entspannt. Die Lichtshow auf dem Brandenburger Tor ist wie immer eindrucksvoll, auch wenn wir in den Vorjahren schon spektakulärere Projektionen gesehen haben. Unser persönliches Highlight in diesem Jahr bleibt der Bebelplatz – hier stimmte einfach alles.

Am Bahnhof Friedrichstraße holen wir uns einen Döner, essen ihn mit Blick auf den Eingang zum Admiralspalast, und fahren dann satt und zufrieden zurück nach Potsdam. Das Grundanliegen des Festivals, die tristen Herbsttage in Berlin mit Lichtkunst heller und die Straßen lebendiger zu machen, ist auch in diesem Jahr wieder aufgegangen. Es ist immer wieder ein Erlebnis, dabei zu sein, wenn in Berlin die Fassaden zu Leinwänden werden und sich diese Magie mit der lebendiger Großstadtatmosphäre vermischt.

Siehe auch: #berlinerleben
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(c) Lutz Schafstädt – 2025

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